pars sahin jq00t2qSnwo unsplash Coaching, Mentaltraining, Aargau, Wohlen

„Ich habe dich nie so sehr gebraucht wie jetzt. 
Ich bin roh. Ich bin offen. Ich bin am Ende meiner eigenen Kraft. 
Und genau hier, will ich dich finden. 
Nicht im Licht da oben, sondern in meinem gebrochenen Herzen.“

Mit diesen Worten beginnt oft die tiefste Form von Gebet:
Nicht als Ritual, sondern als Rückfall in die Wahrheit. Nicht aus Stärke, sondern aus Erschöpfung.

Doch wem gilt dieses Gebet? Wovon sprechen wir, wenn wir „Gott“ sagen? Und warum bleibt er oft so fern? Gerade dann, wenn wir ihn am meisten brauchen?

Der idealisierte Gott: Fern, schön – und unerreichbar

Viele Menschen glauben an einen Gott, der irgendwo „oben“ ist. Ein Lichtwesen, ein moralisches Ideal, eine höchste Intelligenz. Er ist gut, gerecht, liebevoll. Er gibt, wenn man richtig bittet. Er beschützt, wenn man ihm treu bleibt. Er straft, wenn man „falsch“ lebt.

Dieser Gott wirkt stark, aber in Wahrheit ist er oft nicht erfahrbar. Er bleibt eine Projektionsfläche. Und je mehr wir leiden, desto weiter entfernt er sich.

Denn wie soll ein idealisierter Gott meinen Schmerz halten, wenn ich mich in diesem Schmerz unvollkommen, klein und falsch fühle?

Der reale Gott: Wild, still und gegenwärtig

Der reale Gott ist kein Gedanke. Er ist nicht „gut“ im menschlichen Sinn. Er ist nicht moralisch. Er ist Liebe in radikalster Form: Nicht sentimental, sondern bleibend. Nicht tröstend durch Worte, sondern durch Präsenz.

Der reale Gott beginnt dort, wo wir aufhören, ihn zu kontrollieren. Er kommt nicht ins Ideal, sondern ins Reale. In unsere Tränen. In unsere Ohnmacht. In unsere Wut. Er sagt nicht: „Mach dich heil, dann bin ich da.“ Sondern: „Ich bin da, Gerade weil du zerbrichst.“

Der Wendepunkt: Du musst nichts mehr können

Der Weg vom idealisierten zum realen Gott beginnt in einem Moment tiefer Kapitulation. Wenn keine Technik mehr wirkt. Wenn keine spirituelle Form dich noch hält.

Dann – und nur dann – beginnt ein innerer Raum sich zu öffnen: Still. Unheimlich. Echt.

Und aus dieser Stille hörst du keine Stimme, aber vielleicht einen Satz, der in deinem Inneren entsteht: „Ich bin nicht allein. Ich bin nie allein gewesen.“

Warum dieser Gott heilt

Weil du dich ihm nicht erklären musst. Weil du nichts darstellen musst. Weil du ihm sogar sagen darfst: „Ich weiss nicht, ob du da bist, aber ich rede trotzdem mit dir. Weil ich spüre, dass da etwas antwortet: in mir.“

Wenn du deine Sorgen, deinen Schmerz, deine Ohnmacht, deine Verzweiflung, deine Wut, deine Angst, deine Hilflosigkeit, deine Erschöpfung und deine Gedanken mit Gott teilst, wirklich teilst, nicht aus Pflicht, sondern aus Innerlichkeit, dann kann daraus etwas tief Wandelndes entstehen. Nicht unbedingt sofort im Aussen. Aber in dir. Und das verändert alles.

Lege dich hin. Tue nichts. Vertraue, dass da eine grössere Kraft ist, die dich heilt und die dir zuhört. Lass Heilung einfach geschehen.

Dieser Gott heilt nicht, indem er Dinge verändert. Sondern indem er dich so tief sieht, dass du dich selbst wieder erkennst.

Was daraus entstehen kann:

1. Innere Beruhigung, nicht durch Lösung, sondern durch Beziehung

Deine Themen müssen nicht sofort verschwinden. Aber sie hören auf, nur deine Last zu sein. Sie werden getragen: mit dir, in dir, durch etwas Grösseres. Es ist, als würde der Raum in dir grösser. Nicht weil der Schmerz kleiner wird, sondern weil du nicht mehr allein darin bist.

2. Ein neues Vertrauen, nicht blind, sondern erfahren

Du beginnst zu spüren: „Ich muss nicht alles verstehen. Ich muss nur in Verbindung bleiben.“ Dieses Vertrauen wächst nicht durch Worte, sondern durch die stille Erfahrung, dass Gott bleibt, auch wenn du weinst, zweifelst, fragst.

3. Selbstannahme, weil du dich zeigen darfst, wie du bist

Im Raum mit Gott darf alles da sein: Angst, Wut, Scham, Enttäuschung. Und gerade dadurch entsteht:
Tiefe Selbstannahme. Du bist nicht zu viel. Nicht falsch. Nicht getrennt.

4. Neue Impulse, leise, aber klar

Wenn du gehört wirst, entsteht Raum für Antworten. Nicht als Gedanken, sondern oft als Empfindung, als Richtung, als innere Klarheit. Du hörst vielleicht nicht: „Tu dies.“ Aber du spürst: „Ich gehe weiter. Und ich bin geführt.“

5. Ein neues Gottesbild, lebendig, intim, echt

Gott wird nicht mehr „der da oben“. Er wird ein Gegenüber, das gleichzeitig in dir ist. Eine Beziehung, nicht ein Prinzip. Etwas, das dich wirklich kennt und nicht verlässt.

Und daraus kann letztlich entstehen:

  • Heilung – nicht als Zustand, sondern als Bewegung
  • Frieden – nicht als Schweigen, sondern als Halten
  • Klarheit – nicht als Plan, sondern als Präsenz
  • Liebe – nicht als Bedürfnis, sondern als Wesen

Was bleibt

Vielleicht ist das die grösste Wandlung: Nicht, dass das Leben leichter wird. Sondern dass du nicht mehr allein in dir bist.

Dass du aufhörst, Gott zu suchen und beginnst, ihn in deinem Atem zu finden. Nicht über dir. Sondern in deinem Menschsein. Mitten in der Unvollkommenheit. Mitten im echten Fühlen.

Gott als Gegenwart. Nicht als Konzept. Als Beziehung. Und vielleicht ist genau das der Moment, in dem du beginnst, auch dich selbst wieder zu sehen als lebendige Antwort auf etwas viel Grösseres.

Wenn du tiefer mit dir selbst in Beziehung treten willst

Wenn du spürst, dass du nicht länger nach Perfektion streben, sondern dich wirklich erkennen, halten und lieben willst, dann begleite ich dich in meinem Coachingprogramm „Die Beziehung zu dir“.

Es geht nicht um spirituelle Konzepte. Sondern um Verkörperung, Wahrheit und innere Rückverbindung. Damit du dich selbst wieder als das erkennst, was du tief in dir immer warst: Ganz. Echt. Und verbunden.

Melde dich zu einem kostenlosen Info-Gespräch.

Herzlich

Sara

 

 

  © Copyright Sara Romei / Urheberrechtshinweise beachten.    

0 Kommentare

Sara’s Blog

Heilung eines tiefen Bindungstraumas – Warum es sich anfühlt wie Tod und Wiedergeburt
Es gibt Transformationen, die sich wie ein sanftes Wachsen anfühlen. Und es...
Die Frau, die weiter liebt, auch wenn alles in ihr gebrochen war
Ein persönlicher Text über wahre Transformation, reife Liebe und die Rückkehr...
Die geheime Kraft der weiblichen Energie
Warum manche Männer in der Präsenz einer erwachten Frau aufblühen. In vielen...
Wenn Angst den Körper übernimmt und nichts mehr hilft
Meine Erfahrung mit Iboga, dem Nervensystem und der Angst, die fast mein Leben...
Vom spirituellen Erwachen zur Verkörperung – und zurück zu mir: Meine Reise durch die Liebe
Manchmal begegnet uns ein Mensch, der nicht bleibt, aber alles verändert.Für...
Wenn eine Frau schweigt, obwohl sie schreien möchte, beginnt ihr Körper zu sprechen.
Er sagt, er liebt sie. Sie bedeutet ihm viel. Er glaubt, er würde alles für...
Herzmensch & Gefühlsklärer – wenn Dualseelen sich im Bindungstrauma begegnen
Es gibt Verbindungen, die sich anfühlen wie Heimkehr. Tief, intensiv, wie aus...
Warum alte spirituelle Wege heute nicht mehr funktionieren
Es gibt viele Menschen – mich eingeschlossen –, die lange auf dem klassischen...

Zentralstrasse 17
CH-5610 Wohlen
Email: info@romeicoaching.ch
M: +41 76 585 00 49

Disclaimer & Datenschutzerklärung

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner